Der Dispozins taugt nicht zum Wahlkampf

Zur Grünen-Forderung nach Deckelung der Dispozinsen

von fpmi

Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) ruft angesichts der Forderungen nach einer Deckelung von Dispozinsen zu einer sachlichen Debatte auf. Bündnis 90/Die Grünen-Vorsitzender Robert Habeck hat heute in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur gefordert, die Dispozinsen zu deckeln, und behauptet, die Banken bereicherten sich an diesem Kreditmodell.
Dazu erklärt GVB-Präsident Jürgen Gros: „Grünen-Chef Habeck meint, mit den Dispozinsen ein Wahlkampfthema entdeckt zu haben. Dazu taugen die Dispozinsen bei näherer Sachkenntnis aber nicht.“

In seinem Interview stellt Robert Habeck eine Verbindung zwischen der Corona-Krise und Dispozinsen her. „Wir sollten bei den Fakten bleiben und Corona nicht für alles missbrauchen“, forderte Gros. „Zumindest die Privatkunden der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken haben bisher im Jahr 2020 in jedem Quartal im Durchschnitt weniger Dispokredite in Anspruch genommen als im Vorjahr. Die Banken haben den Verbrauchern offensichtlich auf andere Weise, zum Beispiel mit Stundungen oder Ratenkrediten, geholfen, liquide zu bleiben. Hier braucht es keine weiteren Eingriffe der Politik.“

Wer über die Dispozinsen schimpft, verkenne oft, dass dieser Kredit nur zur kurzfristigen Überbrückung gedacht sei, führte Gros aus. „Der Dispokredit ist kein Kreditmodell, das zur Regel werden sollte. Kunden, die mehr als eine kurze finanzielle Überbrückung benötigen, finden bei ihrer Bank günstige und attraktive Kreditalternativen.“

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